Sonntag, 04.11.18 – 11 Uhr
KiZ (Kongresshalle)
Südanlage 3a
35390 Gießen
Eintritt frei
In Kooperation mit der Gießener Allgemeinen Zeitung und ulishPR.
In Kooperation mit der Gießener Allgemeinen Zeitung (GAZ) und ulishPR fand am Sonntag, den 04.11.2018, die Krimi-Matinee im KiZ statt. Hintergrund war der Aufruf der GAZ und des LZG an »Mordsdichter« im Rahmen des diesjährigen Gießener Krimifestivals, welches unter dem Motto »Eine Zukunft in Schwarz-Weiß« stand, eigene Kurzkrimis mit lokalem oder regionalem Bezug zu verfassen. Am Sonntag wurden die fünf Siegertitel aus dem Krimischreibwettbewerb 2018 vorgestellt.
Begrüßt wurde das Publikum sowie die »Mordsdichter« von Manfred Merz, Kulturredakteur der GAZ. Anschließend stellte Rica Burow, Volontärin des LZG, zunächst den Ablauf der Matinee und anschließend die Jury vor. Zum ersten Mal sei das LZG maßgeblich an der Organisation des Krimischreibwettbewerbs beteiligt, worüber sich alle sehr freu(t)en, so Burow. Nach einer Kurzpräsentation der fünf besten Einreichungen werde der Siegerkrimi vorgelesen und daraufhin würden Snacks zum Verweilen einladen. Weiter teilt Burow mit, dass insgesamt 23 Texte mit unterschiedlichen Themen, Motiven und Handlungsorten eingereicht wurden. Oft sei der Botanische Garten Schauplatz gewesen, aber auch der Schiffenberg, die Lahn oder das KiZ dienten als Handlungsorte. Zu verzeichnen seien unter den Texten auch besonders viele Tiergeschichten, wo beispielsweise aus Sicht eines Vogels erzählt wurde. Die fünf Gewinner des Krimmischreibwettbewerbs erhielten den Roman Der Schatten von Melanie Raabe, die ersten drei zusätzlich Theaterkarten und der*die Sieger*in außerdem eine einjährige Mitgliedschaft im LZG sowie die Veröffentlichung des verfassten Kurzkrimis in allen drei Zeitungsausgaben des Mittelhessischen Druck- und Verlagshauses – der Gießener Allgemeinen, der Wetterauer Zeitung und der Alsfelder Allgemeinen. Überdies wurde der Siegerkurzkrimi im Rahmen der Krimimatinee von Walter Scheer gelesen. Die Jury bestand dieses Jahr aus drei Mitgliedern des LZG, Marco Rasch, Andrea Wagner und Rica Burow sowie der Kulturredakteurin Marion Schwarzmann und dem Stadtredakteur Armin Pfanmüller.
Das Jury-Mitglied Andrea Wagner stellte in aller Kürze die fünf besten Kurzkrimis vor: Platz fünf belegte Kommissarin Bente, oder ...Ein Nordlicht in Gießen von Lina Seliger. In diesem Krimi untersucht eine junge und kompetente Kommissarin, die es aus dem Norden nach Gießen verschlagen hat, den mysteriösen Tod eines Mannes in der Intensivstation der Gießener Uniklinik. Thorsten Noll belegte mit seinem Kurzkrimi Der fast perfekte Mord den vierten Platz. Ermittelt wird in diesem Krimi von einem pensioniertem Kriminaldirektor und seiner Labrador-Hündin Lulu in einem Alterswohnsitz. Den dritten Platz belegte David Hermann mit ESAV EID, oder auch Die Vase. Eine Besonderheit dieses Kurzkrimis ist seine Erzählweise: Zum einen wird die Geschichte rückwärts aufgerollt und zum anderen finden viele Perspektivwechsel statt. Der Krimi auf dem zweiten Platz handelt von einer erfolgreichen Liebesromanautorin, welche einen Genrewechsel anstrebt. Eine schrecklich nette Geschichte von Katrin Dauer stelle ein wahrlich komplexes Werk dar, so Wagner. Mit Letzte Chance belegte Doris Lotz den ersten Platz. Der Siegerkrimi spielt im Gießener Rotlichtmilieu und vor allem spielt er geschickt mit Traum und Wirklichkeit. Die Autorin, ein selbsternannter Hitchcock-Fan, fand diesen Rahmen passend für das Spiel mit Traum und Wirklichkeit. Das Geschehen solle sich vor allem in den Köpfen ihrer Leser*innen abspielen, sagte die Krimifanautorin. Den Krimi selbst habe sie, nachdem sie den ersten Ansatz parat hatte, geschrieben, als ob jemand neben ihr gesessen habe und ihr den Text diktiert habe. Zuerst habe sie alles runtergeschrieben und im Anschluss dann den Text verfeinert. Auch Rainer Scheer, der den Gießener*innen besonders durch die CrimeTime-Lesungen bekannt ist , der ihren Krimi vorlas, gratulierte der Siegerin sowie den restlichen Preisträger*innen und sprach seine Bewunderung für alle »Mordsdichter« aus: Es sei sehr mutig, eine Geschichte zu schreiben. Und diese dann noch zu veröffentlichen, erfordere noch größeren Mut.
(Amandine Olbort)