Das Literarische Zentrum Gießen e.V. ist ein im November 2009 gegründeter Verein zur Pflege und Förderung der literarischen Tradition und Kultur der Universitätsstadt Gießen und ihrer Region.
Gießen verfügt über eine ausgeprägte literarische Infrastruktur: Neben literarischen Traditionen (begründet etwa von Nikolaus von Gießen, Johann Balthasar Schupp(ius), Friedrich Maximilian Klinger, Georg Büchner, Alfred Bock oder Ernst Eckstein), die auf vielfache Weise aktualisiert werden, besitzt Gießen ein breit gefächertes Angebot zur Gegenwartsliteratur. Hier spielen auch engagierte Autor*innen aus der Region eine entscheidende Rolle.
Das im Jahr 2009 gegründete Literarische Zentrum Gießen (LZG) verfolgt das Ziel, das literarische Leben der Stadt und des Kreises Gießen u.a. durch Lesungen, Ausstellungen, Festivals, Führungen und Vorträge zu fördern und mit weiteren Impulsen zu versehen. Hier gilt es, die bestehenden Instanzen der Literaturvermittlung (Schulen, Kirchen, Buchhandel, Universität, Stadttheater, Bibliotheken) durch gemeinsame Programme und neue Veranstaltungsformate zu vernetzen und in ihren literarischen Bemühungen zu unterstützen. Das Zusammenwachsen von Stadt und Universität auf dem Feld der Literatur ist dabei ein wichtiges Ziel des Vereins. Zentrales Anliegen ist zudem ein niedrigschwelliger Zugang zur literarischen Kultur, der vor allem durch die Vernetzung sowie zahlreiche Kooperationen erreicht wird. Wichtige Förderer sind u.a. das Kulturamt der Stadt Gießen, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die OVAG und die Gemeinnützige Stiftung der Sparkasse Gießen.
In der Reihe Gegenwartsliteratur möchte das Literarische Zentrum Gießen interessante Autoren der deutschen Literaturlandschaft präsentieren. Dabei versuchen wir, immer auch innovative Veranstaltungsformate zu entwickeln. So liest in der "Literarischen Heimsuchung" der/die jeweilige Autor/In in einem Gießener Wohnzimmer, in der Reihe "Club der jungen Dichter" laden wir junge Talente der deutschen Literaturszene ein, beim "Berliner Lesebühnenabend" im Foyer der Universitätsbibliothek dürfen Stars der Berliner Lesebühnenszene ihr Können im Bereich performativer Literatur zum Besten geben.
Durch Vorträge und Lesungen sollen die vielen Aspekte der Gießener bzw. regionalen Literaturgeschichte aktualisiert werden. Dabei stehen die bekannten Größen, wie Georg Büchner, Ernst Eckstein oder Alfred Bock, ebenso im Mittelpunkt wie Autoren, die es vielleicht erst noch zu entdecken gilt, wie etwa den mittelalterlichen Prediger Nikolaus von Gießen. Auch auf dieser Seite wollen wir in unregelmäßigen Abständen aus der lebhaften Gießener Literaturgeschichte berichten.
"Kinder und Jugendliche lesen nicht mehr, sondern verbringen ihre Freizeit nur vor dem Computer oder dem Fernseher". Wer hat diesen Satz nicht schon einmal in einer pädagogischen Diskussion gehört? Doch ist das so richtig? In einer Zeit, in der sich Literaturfestivals immer größerer Beliebtheit erfreuen und Poetry-Slams Massen von Jugendlichen begeistern, ist das Buch zum Rückzugsort aus der medialen Reizüberflutung geworden. Um diesen Trend gezielt zu fördern, hat sich das LZG für einen Schwerpunkt der Kinder- und Jugendliteratur entschieden und möchte v.a. in Zusammenarbeit mit den didaktischen Einrichtungen der Justus-Liebig-Universität Gießen und den Schulen der Region jungen Lesern die Möglichkeit zur literarischen Auseinandersetzung mit entsprechenden Autoren und Werken bieten.
Das LZG will mit seinen Veranstaltungen nachdrücklich dazu beitragen, dass heimische Autoren gefördert werden und auch junge Menschen an das Lesen und Schreiben herangeführt werden. Die Zusammenarbeit mit Schulen ist uns hier ein zentrales Anliegen.