Felicitas Hoppe erhält Berliner Literaturpreis 2024 

© Ekko von Schwichow© Ekko von Schwichow

Der Preis wurde am 5.3.24 durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin übergeben.

Felicitas Hoppe gehört zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen Deutschlands, für ihr Werk wurde sie bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Georg-Büchner-Preis im Jahr 2012. Nun wurde ihr Schaffen durch den mit 30.000 € dotierten Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung erneut gewürdigt. Mit der Auszeichnung werden Autorinnen und Autoren gewürdigt, die mit ihrem literarischen Werk einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur geleistet haben. 

Die Verleihung des Berliner Literaturpreises 2024 begründete die Jury mit den Worten: „Hoppe ist eine geniale Lebenserfinderin. Mit größter Freiheit gegenüber allen Trends, Konjunkturen und Moden hält sie seit Picknick der Friseure (1996) der Literatur die Treue und entfesselt den poetischen Eigensinn immer wieder aufs Neue: Ob sie in Hoppe (2012) unnachahmlich quirlig zeigt, was Autofiktion kann, wenn die Phantasie die Biographie diktiert, ob sie in Prawda (2018) einmal quer durch die USA fährt und das Land, das kurz vor der Wahl Donald Trumps steht, in verwirbelte Einfälle aufgehen lässt oder die Nibelungen (2021) in einen ‚deutschen Stummfilm‘ verwandelt, stets verdeutlicht sie, ‚dass der Zauber nicht in der Sache selbst liegt, sondern immer nur in der Rede davon, in der Liebe, im Umweg, im beweglichen Umgang mit den störrischen Fakten‘. Felicitas Hoppes Sprachkunst verbindet federleichten Humor mit tiefstem Ernst, wilde Fabulierlust mit scheuem Interesse an einer Welt, die es mit den Menschen häufig nicht gut meint. Am Zustand der Wirklichkeit kann auch Felicitas Hoppes erfindungsreicher Realismus nichts ändern. Der Zauber ihrer Erzählungen aber liegt darin, dass sie uns mit dem Schwung ihrer Texte, dem Takt ihrer Sprache und der Energie ihrer Worte dazu ermuntert, den Mut und die Zuversicht nicht zu verlieren.“

Felicitas Hoppe, geboren 1960 in Hameln, lebt als Schriftstellerin in Berlin. 1996 erschien ihr Debüt Picknick der Friseure, 1999 – nach einer Weltreise auf einem Frachtschiff – folgte der Roman Pigafetta. Anschließend erschienen Paradiese, Übersee, Verbrecher und Versager, Johanna, Iwein Löwenritter, Sieben Schätze, Der beste Platz der Welt, Abenteuer – was ist das? und Grünes Ei mit Speck, eine Übersetzung von Texten des amerikanischen Kinderbuchklassikers Dr. Seuss. Es folgten die Romane Hoppe, Prawda. Eine amerikanische Reise, Die Nibelungen. Ein deutscher Stummfilm sowie der Essay Gedankenspiele über die Sehnsucht. Für ihr Werk wurde Felicitas Hoppe mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Bremer Literaturpreis, dem Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim, dem Rattenfänger-Literaturpreis, dem Georg-Büchner-Preis, dem Erich Kästner Preis für Literatur, dem Großen Preis des Deutschen Literaturfonds sowie dem Berliner Literaturpreis. Außerdem Poetikdozenturen und Gastprofessuren in Wiesbaden, Mainz, Augsburg, Göttingen, am Dartmouth College in Hanover, New Hampshire, an der Georgetown University, Washington D.C., in Hamburg, Heidelberg und Köln.

 


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