Dinçer Güçyeter gewinnt den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik! 

Um 16 Uhr am Donnerstag, den 27.4.2023 wurde es in der sonst so turbulenten Glashalle der Leipziger Buchmesse stiller, als Messedirektor Oliver Zille ans Mikro trat. Seit 2005 wird hier jährlich von einer hochkarätig besetzten Jury der Leipziger Buchpreis in den Kategorien Sachbuch, Übersetzung und Belletristik verliehen. Dabei stellte die Jury die Nominierten mit einigen Sätzen zu den jeweiligen Werken vor, bevor es um die finale Entscheidung ging.

Insa Wilke, Vorsitzende der Buchpreis-Jury, öffnete den weißen Umschlag und verkündete den deutschen Lyriker und Theatermacher Dinçer Güçyeter mit seinem Roman Unser Deutschlandmärchen als Gewinner. Er hielt eine bewegende Dankesrede, holte schließlich auch seine Frau Ayse auf die Bühne und schloss sie in die Arme. Zum Schluss wandte er sich noch direkt an die vier anderen Nominierten:  »Wir machen diesen Preis zu unserem.«

Unser Deutschlandmärchen, erschienen im Mikrotextverlag, ist ein mitreißendes Familienportrait, in dem Frauen mehrerer Generationen zu Wort kommen, besonders aber Fatma, die als Gastarbeiterin aus Anatolien nach Deutschland kommt und dort eben nicht das viel beschriebene Sommermärchen erlebt. Die Jury hob die außergewöhnliche Poetik des Textes nachdrücklich hervor. In ihrer Laudatio beschrieb Cornelia Geißler die Sprache in dem Roman als »Worte, die zum Himmel fliegen«.

In der Sparte Sachbuch wurde Regina Scheer, Mitglied des PEN, mit ihrer Biographie Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution ausgezeichnet. In der Katgeorie Übersetzung gewann Johanna Schwering mit Ihrer Übertragung von Aurora Venturinis Die Cousinen aus dem argentinischen Spanisch.

Wir gratulieren ganz herzlich allen Preisträger*innen ganz herzlich!