Montag, 19.2., 19 Uhr
prototyp
Georg-Philipp-Gail-Str. 5
35394 Gießen
Eintritt: 6 € | erm. 4 € | LZG-Mitglieder frei
Moderation: Begüm Kardes (LZG)
»Ich bin mehr als die Projektion der anderen.« Fikri Anıl Altıntaş wächst als Sohn türkischer Eltern in Wetzlar auf. Sein Vater arbeitet als Türkischlehrer, seine Mutter als Reinigungskraft. Es ist eine Kindheit inmitten von Sozialwohnblocks, geprägt von dem drängenden Wunsch, »deutsch« zu sein und der bitteren Enttäuschung über die Realität in Deutschland. Beständig wächst die Sehnsucht, gesehen zu werden und einen eigenen Weg als türkisch-muslimischer Mann zu finden. Dabei ist es vor allem die Beziehung zu seinem Vater, die ihn letztlich vor die Frage stellt: Was bedeutet Männlichkeit überhaupt und wie kann sie jenseits der Klischees verstanden und gelebt werden? Sein literarisches Werk ist damit nicht nur eine Abrechnung mit den Männlichkeitsidealen seiner Umgebung, sondern auch eine zärtliche Annäherung an seinen Vater. In einer Zeit, in der Geschlechterrollen zunehmend in Frage gestellt werden, bietet sein Buch einen inspirierenden Einblick in die facettenreiche Diskussion über Männlichkeit und Identität.
Fikri Anıl Altıntaş (*1992 in Wetzlar) hat in Tübingen, Istanbul und Berlin Politikwissenschaften, Ethnologie und Osteuropastudien studiert und arbeitet als politischer Bildner und freier Autor. Er schreibt unter anderem für taz, der Freitag und ZDF und ist auf Social Media politisch aktiv. Im Morgen wächst ein Birnbaum ist sein literarisches Debüt.
In Kooperation mit ZellKultur.