Wenn Riesen reisen. Kinderlesung mit KiKa-Star Ralph Caspers 

Freitag, 13.12.19 – 16 Uhr

Stadtbibliothek Gießen
Berliner Platz 1
35390 Gießen

 

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Eintritt frei

In Kooperation mit der Stadtbibliothek Gießen.

Der Fernsehmoderator, Autor und Schauspieler Ralph Caspers erfreute am 13.12.2019 eine Horde Kinder in Begleitung ihrer Eltern mit einer Lesung aus seinen beiden Kinderbüchern Wenn Glühwürmchen morsen und Wenn Riesen reisen. Bei dem Kooperationspartner dieser Veranstaltung, der Stadtbibliothek Gießen, versammelten sich um 16 Uhr eine große Anzahl kleiner und größerer Bewunder*innen des Fernsehmoderators, der vor allem für seine Arbeit in Kindersendungen wie Die Sendung mit der Maus oder Wissen macht Ah! bekannt ist.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Geschäftsführerin des Literarischen Zentrum Gießen (LZG), Anna-Lena Heid, übernahm Herr Caspers das Mikrofon. Schon nach wenigen Sekunden hatte er sein kleines Publikum um den Finger gewickelt. Mithilfe lustiger Anekdoten über nach Käse riechende Füße und gewisse Aversionen der Eltern war er sich der Aufmerksamkeit jedes einzelnen Ohrenpaars im Publikum sicher. Die erste Geschichte, die er aus seinem 2018 erschienen Buch Wenn Glühwürmchen morsen vorlas, handelte von einem kleinen Mädchen namens Greta, das nicht aufhören kann zu hicksen. »Holperdingerschluckauf« ist der Name dieser Geschichte. »Holperdinger« sind Bremsschwellen, die dafür sorgen sollen, dass die darüberfahrenden Autos ihr Tempo drosseln. Der Autor forderte die Kinder auf, bei jedem »Ba-dum« (eine Lautmalerei, die bei jedem Überfahren einer jener Bremsschwellen produziert wurde) auf ihren Kissen nach oben zu hüpfen, als führen sie über eines dieser »Holperdinger«. Die Kinder freuten sich sichtlich über diese Aufgabe, denn so mussten sie während der Lesung nicht still sitzen bleiben. Das »Ba-dum« wurde nach einigen gelesenen Zeilen durch ein »Hicks« ergänzt. Auch bei dieser Lautmalerei sollten die Kinder auf ihren Kissen hopsen. Nicht nur die Geschichte, sondern auch das Bild der auf und ab hopsenden Kinder sorgte vor allem bei den Erwachsenen für Gelächter. Nach Ende der ersten Geschichte erzählte er dem Publikum, er schreibe nur, was ihm auch selber passiere. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage sollte sich im Laufe der Lesung offenbaren.

Was ein Langhaarschneider ist, sei weithin bekannt. Ein ähnliches Gerät spielt eine tragende Rolle in der zweiten Geschichte des Nachmittags. Paul Sonnenberg, der Bruder von Greta, ist schlecht gelaunt, weil seine Haare geschnitten werden sollen. Außerdem findet er es nicht richtig, dass er »Kleiner« genannt und ihm weniger zugetraut wird als den Erwachsenen. Er hat von Samson gelesen, der aufgrund seiner langen Haarpracht unheimlich stark sei. Das will Paul auch und das bekommt er auch bei einem Friseur, der eine »Langhaarmaschine« hat. Dieses Gerät sorgt nicht etwa dafür, dass die Haare kürzer werden, nein, sie werden dadurch noch länger! Und so geht Paul mit etwas zu langen Haaren zum Friseur und kommt zum Erstaunen seiner Mutter mit Haaren, die bis zum Boden reichen und ihn fast unkenntlich machen, wieder nach Hause zurück.

Genau wie in der Geschichte des Samson wird Paul durch seine langen Haare unheimlich stark, reißt Fahrradständer aus dem Boden, trägt ausgewachsene Männer von der Straße und fährt mit seinem Fahrrad so schnell, dass seine Mutter ihm selbst im Auto kaum hinterher kommt. Diese übertriebenen, fantasievollen und absurden Erzählungen fanden großes Gefallen, vor allem bei den Kindern, die wie gebannt an den Lippen des Autors hingen.

Ganz alleine hat Ralph Caspers seine Bücher nicht gestaltet. Geschrieben sind die fantastischen Geschichten von ihm, Ulf K. hat sie illustriert. Bei einer anderen Lesung war jener Illustrator mit von der Partie und zeichnete, während Caspers vorlas. Ein Video von dieser Zeichnung zeigte er beim Lesen der nächsten Geschichte, die den Namen »DINGORANGUTANDONG« trägt. Sie ist eine Weiterführung der Geschehnisse um Paul, der durch seine unverhältnismäßig langen Haare unbändige Kraft erhalten hat. Diese Art von Humor, die an Comics erinnert, traf genau den Geschmack seiner Zuhörer und sorgt für regelmäßiges Kichern und Lachen auf den vorderen Reihen. Mithilfe seiner Präsentation konnte er den Zuhörer*innen die Bilder zeigen, die die gelesenen Seiten zieren. Darauf sieht man beispielsweise einen vor Schreck blau angelaufenen Papa, der seinen Sohn erst mit einem Orang-Utan verwechselt oder einen glücklichen Paul, dessen Eistüte so überdimensional aussieht, dass man diese sogar vom Weltall aus sehen kann. Caspers Humor ist ein ganz eigener, der kindlich, aber klug und schelmisch ist.

Insgesamt war die Lesung mit Ralph Caspers ein voller Erfolg. Die bunten Sitzkissen und Reihen waren vollbesetzt. Der Fernsehmoderator, blieb auch nach der Lesung noch um Bücher und Autogrammkarten zu signieren. Jeder, der wollte, durfte ein Bild mit Ralph Caspers machen. Dessen herzliche, spaßige und vertraute Art, mit den Kindern umzugehen, sorgte für eine lockere und für Kinder sowie Erwachsene angenehme Atmosphäre.

 

(Maria Lang)


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