Knock Out! Comicautor Reinhard Kleist präsentiert sein neuestes Werk 

Roman Kurtz, Reinhard Kleist, Andreas MatléRoman Kurtz, Reinhard Kleist, Andreas Matlé

Montag, 23.9. – 19:30 Uhr

Kino Traumstern
Gießener Straße 15
35423 Lich

Gästebuch | GA | GAZ

Eintritt: 6€ | 4€ erm. | LZG-Mitglieder frei

VVK: Tourist-Info Gießen
Für LZG-Mitglieder über das LZG-Büro

Moderation: Andreas Matlé (OVAG)
Lesung: Roman Kurtz (Stadttheater Gießen)

Knock Out! Comicautor Reinhard Kleist präsentiert sein neuestes Werk

»Gegen alle Klischees«, so beschrieb Reinhard Kleist seine neue Graphic Novel Knock Out! am Montag, den 23.9.2019, während seiner Präsentation im Kino Traumstern in Lich. Begleitet wurde er durch die Moderation von Andreas Matlé von der OVAG. Die Lesung läutete gleichzeitig die von der OVAG ins Leben gerufene Reihe »Leseland Gießen« ein. Ebenso wurde er durch Roman Kurtz vom Stadttheater Gießen begleitet, der den Zeichnungen Kleists eine ausdrucksstarke Stimme verlieh.

Reinhard Kleist beschäftigt sich in seinem neusten Werk mit der Geschichte des weltberühmten amerikanischen Boxers Emile Griffith. Dieser widersetzte sich allen Klischees der Macho-Welt des Boxens, denn er war nicht nur homosexuell, sondern auch begeisterter Damenhutdesigner. Berühmtheit erlangte er aber nicht durch diese Tatsachen, sondern vielmehr durch den Kampf gegen seinen Gegner Benny Paret, der tragischerweise den Verletzungen des Kampfes erlag. Reinhard Kleist erklärte den Zuhörer*innen, dass für ihn Geschichten mit Gegensätzen besonders reizvoll sind. In diesem Beispiel sind es die Themen Boxen und Homosexualität oder in seinem Werk An Olympic Dream: The Story of Samia Yusuf Omar (2016) die Themen Sport und Migration. Seine eindrucksvoll gezeichneten Werke entziehen sich somit jeglicher Form von Schubladendenken. Im Fall von Emile Griffith haben wir eine Figur, die nicht in die Schublade des homosexuellen Boxers gesteckt werden kann, sondern durchaus auch die Rolle des Täters annimmt. Somit sind Schuld, Vergebung und Vergessen weitere zentrale Themen, denn ein großer Teil seines Werks beschäftigt sich mit Emiles Leben nach dem tödlichen Kampf. Dieser hat seine Karriere als Boxer nicht an den Nagel gehängt, sondern nutze bis zum Ende den Sport, um seine Erinnerungen an das fürchterliche Erlebnis wortwörtlich »wegzuhauen«, wie Kleist sagte.

Reinhard Kleist bewies erneut, dass die Form des Comics für eine emotionale Geschichte wie die von Emile Griffith mehrere Vorzüge mit sich bringt. Für ihn transportiert ein Comic eine Geschichte nämlich auf eine ganz besondere Art und Weise. So erklärt Kleist, dass Zeichnungen Figuren erfahrbarer machen und eine gefühlte Wahrheit liefern können. Er fülle sozusagen das »Skelett einer Lebensgeschichte« mit Material sowie eigenen Ideen und bringe dieses durch seine Zeichnungen auf das Papier.

Diese Emotionen spürten auch die Zuhörer*innen im Kinosaal, als Roman Kurtz auf eindrucksvolle Weise die Textpassagen zu Reinhard Kleists Zeichnungen las. Es herrschte gebannte Stimmung, während die kraftvollen Zeichnungen auf der Leinwand zu sehen waren. Auch während einer kleinen Signierstunde am Ende des Abends bewies Reinhard Kleist erneut sein Talent als Comiczeichner, wie Sie unserem Gästebucheintrag entnehmen können. Freuen dürfen sich Leser*innen auch besonders auf das nächste Projekt Reinhard Kleists, nämlich der erste Teil seines neuen Werks über den Musiker David Bowie, das voraussichtlich 2022 erscheinen soll.

(Beatrice Kaiser)


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