LZG-Newsletter, Ausgabe 07/2018 - Beginn Frühjahrsprogramm

Liebe Freunde und Mitglieder des Literarischen Zentrums,

der Frühling lässt wettertechnisch zwar noch etwas zu wünschen übrig, doch wir lassen uns die Frühlingslaune nicht verderben und starten schon einmal in unser Frühjahrsprogramm 2018.
Am Donnerstag, den 5.4., um 20 Uhr holen wir unsere Lesung mit Max Goldt nach, die im Januar wetterbedingt leider ausfallen musste. Über das LZG-Büro sind noch 2 Restkarten (für LZG-Mitglieder zum Preis von 5€) verfügbar.
Weiter geht es dann mit unserem regulären Programm: Der Vorlesewettbewerb geht in die nächste Runde. Am Montag, den 9.4., um 15 Uhr findet der Bezirksentscheid in der Stadtbibliothek Gießen statt. Der Eintritt ist frei.
Der Dramaturg, Rezitator und Regisseur Hermann Beil wird am Donnerstag, den 12.4., um 19 Uhr Thomas Bernhards (autobiographischen) Roman Wittgensteins Neffe in der Aula des JLU-Hauptgebäudes zum Klingen bringen – ein Buch über eine ungewöhnliche Freundschaft. Kurz darauf folgt am Mittwoch, den 18.4., um 19 Uhr mit Anna Seghers’ Das siebte Kreuz ein weiteres Stück Weltliteratur, ein Gießener Beitrag zur Reihe »Frankfurt liest ein Buch« und nicht zuletzt ein wichtiges literarisches Mahnmal des Holocaust. Am Internationalen Tag der Pressefreiheit (Donnerstag, den 3.5., um 19:30 Uhr) begrüßen wir voller Stolz einen Journalisten und Autor, der wie kaum ein anderer für das Thema steht und darüber berichten kann: Can Dündar. Sein Fall ging durch die Medien, denn er war langjähriger Chefredakteur der türkischen Tageszeitung Cumhuriyet, wurde 2015 wegen Spionagevorwürfen verhaftet und fand nach seiner Freilassung ein Exil in Deutschland. Bei der Veranstaltung wird nicht nur aus seinem Buch gelesen, sondern auch über die Lage der Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland und der Türkei diskutiert. Fünf Tage später am Dienstag, den 8.5., um 18:30 Uhr bleiben wir beim Thema, blicken aber 85 Jahre zurück auf die Bücherverbrennung in Gießen, die eine der ersten im Frühjahr 1933 in Deutschland war. Dazu findet eine Lesung in der Universitätsbibliothek statt und namhafte Persönlichkeiten der Stadt Gießen werden aus einem der damals verbrannten Bücher – Ernst Glaesers Jahrgang 1902 – lesen. Der Roman stellt völlig schonungslos eine ›verlorene‹ Generation in der Umbruchszeit des Ersten Weltkrieges dar.
Nach einer kleinen Verschnaufpause folgt am Donnerstag, den 24.5., um 19:30 Uhr das nächste Highlight: eine Lesung mit dem aktuellen Büchner-Preisträger Jan Wagner, der uns sowohl mit seinem Prosa-Werk als auch mit seinen großartigen Gedichten begeistern wird. Für große und kleine Fans des Bilderbuchs präsentieren wir am Freitag, den 25.5., um 19:30 Uhr die Eröffnungsveranstaltung der Bilderbuchtage: Miriam Koch stellt in der Stadtbibliothek ihre Zeichnungen und Entwürfe für ihre Bilderbuchreihe Fiete Anders aus. Bei einem Ausstellungsrundgang mit der Autorin und Illustratorin bietet sich die Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen. International und zugleich voll und ganz »gießnerisch« wird es am Dienstag, den 12.6., um 19:30 Uhr mit Thom Conroys Roman The Naturalist. In der schönen Atmosphäre des Botanischen Gartens wird der Autor sein Werk über den Gießener Naturforscher Ernst Dieffenbach vorstellen, der als einer der ersten europäischen Wissenschaftler von der Londoner New Zealand Company angeheuert und der selbst unter den neuseeländischen Māori zur Berühmtheit wurde. Den Abschluss unseres Programms bildet am Montag, den 25.6., um 19:30 Uhr – ganz traditionsgemäß – die Sommerinszenierung der Germanistik-Theatergruppe mit dem Stück Spil von fünfferlay betrachtnussen zur Buß, welches das erste Mal 1532 von den Schülern Johannes Kolross’ aufgeführt wurde. 
Der Vorverkauf startet ab sofort, lediglich für die Veranstaltung mit Can Dündar bitten wir Sie noch um ein wenig Geduld. Wir geben den Vorverkaufsstart und die Reservierungsbedingungen für diese Lesung noch rechtzeitig bekannt. 

Max Goldt liest

Daniel Kehlmann nennt ihn »den witzigsten Schriftsteller deutscher Sprache«: Max Goldt.

Mit Foyer des Arts zunächst musikalisch aktiv, veröffentlichte Max Goldt bereits 1984 sein literarisches Debüt Mein äußerst schwer erziehbarer schwuler Schwager aus der Schweiz. Ironie und Wortspiele, ohne herablassend zu sein, sind sein Markenzeichen – sei es bei seinen Kolumnen, die er unter anderem für die Satirezeitschrift Titanic schrieb, oder seinen bereits zahlreichen Buch- und Hörbuchveröffentlichungen. Seit 1996 arbeitet er unter dem Namen Katz & Goldt mit dem Comiczeichner Stephan Katz zusammen. »Ein großer Stilist mit einer sehr spezifischen Albernheit« titelt Torsten Krämer von Deutschlandfunk.
In einem zweistündigen Programm wird Max Goldt dem LZG-Publikum eine Auswahl seiner Texte präsentieren, so auch aus seinen aktuellen Bänden Räusper (2015) und Lippen abwischen und lächeln (2016).

Max Goldt (*1958 in Göttingen) ist Schriftsteller und Musiker. Er wurde unter anderem mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (1997), dem Kleist-Preis (2008) und dem Göttinger Elch (2016) ausgezeichnet. Er lebt in Berlin. 

Donnerstag, 5.4.  20 Uhr  FAST AUSVERKAUFT

Hermann-Levi-Saal (Konzertsaal im Rathaus)
Berliner Platz 1
35390 Gießen

Eintritt 10€ | 7€ erm. | 5€ für LZG-Mitglieder
VVK: Tourist-Info Gießen
Für LZG-Mitglieder über das LZG-Büro

In Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Gießen.

Vorlesewettbewerb. Der Bezirksentscheid.

Der traditionsreiche Vorlesewettbewerb wird seit 1959 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels durchgeführt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Öffentliche Aufmerksamkeit für das Kulturgut Buch zu erregen, Leselust zu wecken und die Lesekompetenz von Kindern zu stärken, sind dem Verband zentrale Anliegen.
Die erfolgreiche Leseförderungsaktion will Kinder ermuntern, sich mit erzählender Literatur zu beschäftigen und aus ihren Lieblingsbüchern vorzulesen. Die eigenständige Buchauswahl und das Vorbereiten einer Textstelle sollen zur aktiven Auseinandersetzung mit der Lektüre motivieren, Einblicke in die Vielfalt der aktuellen und klassischen Kinder- und Jugendliteratur vermitteln und für gegenseitiges Zuhören sensibilisieren.
Beim Vorlesewettbewerb machen Kinder die Erfahrung, dass Bücher zwischen Spannung, Unterhaltung und Information viele Facetten bieten und neue Horizonte eröffnen. Eine fachkundige Jury wird in dieser entscheidenden Runde die beste Vorleserin bzw. den besten Vorleser aus dem Bezirk Gießen küren.

Montag, 9.4. – 15 Uhr
Stadtbibliothek Gießen
Berliner Platz 1
35390 Gießen

Eintritt frei

In Kooperation mit der Stadtbibliothek Gießen und der Rickerschen Universitätsbuchhandlung.

Hermann Beil liest Thomas Bernhard. Wittgensteins Neffe. Eine Freundschaft

Wittgensteins Neffe ist die (auto)biographische Geschichte der Freundschaft zwischen zwei Außenseitern: dem lungenkranken Erzähler und dem ›verrückten‹ Paul Wittgenstein, einem Neffen des Philosophen Ludwig Wittgenstein. Das Doppelportrait beschreibt den Schriftsteller und den Musikkenner als Patienten der Wiener Lungen- und Nervenheilanstalt »Am Steinhof« und schließlich am Ende des Lebens. Laut Marcel Reich-Ranicki hat der Grantler und ›Übertreibungskünstler‹ Thomas Bernhard nie menschenfreundlicher, nie zärtlicher geschrieben.

Hermann Beils Lesung »Wittgensteins Neffe« stand viele Jahre auf dem Spielplan des Berliner Ensembles. Er gastierte mit dieser Lesung u.a. in Wien, Paris, Straßburg, Zürich, Salzburg, Innsbruck, Köln, Weimar, Tübingen und Prag.

Hermann Beil (*1941 in Wien) arbeitet seit 1963 am Theater – als Dramaturg, Rezitator und Regisseur. Seine Stationen: Frankfurt am Main, Basel, Stuttgart, Bochum, Burgtheater Wien, Salzburger Festspiele, Berliner Ensemble. Hermann Beil ist Träger des Deutschen Kritikerpreises und des Theaterpreises Berlin. Zudem war er von 2009 bis 2016 Präsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Hermann Beil ist Ehrenmitglied der Hein-Heckroth-Gesellschaft.

Donnerstag, 12.4.  19 Uhr
Aula im JLU-Hauptgebäude
Ludwigstraße 23
35390 Gießen

Eintritt: 10 € | 5 € erm. und LZG-/HHG-Mitglieder
VVK: Tourist Info Gießen
Für LZG-Mitglieder über das LZG-Büro
Für Mitglieder der Hein-Heckroth-Gesellschaft über den Vorstand

Einführung: Peter Reuter (LZG | Hein-Heckroth-Gesellschaft | UB)

In Kooperation mit der Hein-Heckroth-Gesellschaft und der Universitätsbibliothek Gießen.

Das siebte Kreuz von Anna Seghers. Frankfurt liest ein Buch – Gießen liest mit.

Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe »Frankfurt liest ein Buch«, die vom 16. bis 29. April stattfindet, steht in diesem Jahr Das siebte Kreuz von Anna Seghers, ein Best- und Longseller der Weltliteratur. Der Roman handelt von sieben Gefangenen, die aus dem KZ Westhofen fliehen – ein Schlag ins Gesicht ihrer Unterdrücker, die sich unerbittlich an ihre Fersen heften und ein Exempel statuieren wollen. Unter Aufbietung all ihrer Kräfte greifen die Flüchtigen nach der Freiheit.

Seghers (1900–1983), gebürtige Mainzerin, ist eine der großen Töchter dieser Region. 1938/39 im Exil geschrieben, hat sie auch die Handlung von Das siebte Kreuz in diesen Teil Deutschlands verlegt, in die Landschaft, mit der sie stärker verbunden war als mit jeder anderen: Die Flucht des KZ-Häftlings Georg Heisler beginnt bei Worms und führt ihn bis nach Mainz und Frankfurt, wobei viele Orte konkret beschrieben werden.

Das LZG lädt ein, der Schauspielerin Anne-Elise Minetti zu lauschen, wenn sie Passagen aus dem Roman vorträgt. Charlotte Kitzinger (Arbeitsstelle Holocaustliteratur) wird durch den Abend führen sowie Werk und Biographie von Anna Seghers aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Warum ausgerechnet dieser Roman über die Flucht eines politischen Häftlings zu internationalem und nachhaltigem Ruhm gelangte und was das Werk auszeichnet, soll an diesem Abend im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen.

Mittwoch, 18.4. – 19 Uhr
KiZ (Kongresshalle)
Südanlage 3a
35390 Gießen
Eintritt frei

Moderation: Charlotte Kitzinger (AHL)

Lesung: Anne-Elise Minetti (Stadttheater Gießen)

Im Rahmen von »Frankfurt liest ein Buch« und in Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur.

Can Dündar. Hinter den Worten: Meinungs- und Pressefreiheit im Gespräch. Eine Reihe des Hessischen Literaturrats

Can Dündar (*1961) wurde in Ankara geboren und lebt derzeit als Fellow des deutschen PEN in Deutschland. Er war langjähriger Chefredakteur der türkischen Tageszeitung Cumhuriyet. Im November 2015 wurde Dündar wegen Spionagevorwürfen in Untersuchungshaft genommen. Nach seiner Freilassung floh er nach Deutschland, wo er heute wieder als Journalist tätig ist und seinen Fall öffentlich machte. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet. Allein 2016 und 2017 erhielt er u.a. den Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien, den Hermann-Kesten-Preis sowie den internationalen Whistleblower-Preis. Im Oktober 2017 erschien sein Buch Verräter: Von Istanbul nach Berlin. Aufzeichnungen im deutschen Exil, aus dem Roman Kurtz an diesem Abend lesen wird. Darin – sowie im anschließenden Gespräch mit Sascha Feuchert – berichtet Dündar über sein Exil, über Wertschätzung und Feindseligkeit und über Bemühungen um eine demokratische Türkei. Die Veranstaltung wird von einem Dolmetscher begleitet.

Wichtiger Hinweis: Da für Can Dündar ein erhöhtes Sicherheitsrisiko besteht, darf diese Veranstaltung im Vorfeld NICHT im Internet angekündigt werden. Es besteht die Möglichkeit, dass die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden muss.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Tagespresse und dem LZG-Newsletter.

Donnerstag, 3.5.  19:30 Uhr
Aula im JLU-Hauptgebäude
Ludwigstraße 23
35390 Gießen

Eintritt: 5€ | erm. 3€ | LZG- und Gefangenes Wort-Mitglieder frei
VVK: Tourist Info Gießen
Für LZG/GeWo-Mitglieder über das LZG-Büro

Moderation: Sascha Feuchert (LZG | PEN | Institut für Germanistik)

Lesung: Roman Kurtz (Stadttheater Gießen)

In Kooperation mit dem Präsidenten der JLU Gießen, dem PEN-Zentrum Deutschland, Gefangenes Wort e.V. und dem Hessischen Literaturrat e.V. Mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und hr2-Kultur.

85 Jahre Bücherverbrennung. Vortrag und Lesung zum 85. Jahrestag der Bücherverbrennung in Gießen

Am 3. Mai 1933 riefen Rektor, Kanzler und Studentenschaftsführer der Gießener Universität zur »öffentlichen Verbrennung zersetzenden Schrifttums« auf. Am 8. Mai 1933 fand in Gießen eine der ersten Bücherverbrennungen der NS-Diktatur statt. Zum 85. Jahrestag lesen namhafte Persönlichkeiten der Stadt Passagen aus Ernst Glaesers Jahrgang 1902. Der Roman war ein Sensationserfolg in der späten Weimarer Republik, erschien in mehr als 20 Sprachen. Ernest Hemingway nannte das Werk, das ein radikales Porträt der ›verlorenen Generation‹ im Ersten Weltkrieg und im Kaiserreich zeichnet, ein »verdammt gutes Buch«.
Nach einer Einführung zu Glaeser wird Eva-Maria Felschow über Hintergründe und Verlauf der Gießener Bücherverbrennung berichten. Bei der ca. dreistündigen Veranstaltung laden wir zum Kommen, Verweilen und Erinnern ein.

Ernst Glaeser (*1902 in Butzbach, † 1963 in Mainz) entschied sich bereits im Dezember 1933 zur Emigration. Später distanzierte er sich angesichts der hoffnungslosen Lage im Widerstand gegen die NS-Diktatur und der Kritik an seinen Exilwerken jedoch zunehmend von der antifaschistischen deutschen Emigration. Er kehrte 1939 zurück, publizierte – eingeschränkt und unter Zensurvorbehalt – wieder, konnte aber nicht mehr an die Erfolge vor 1933 anknüpfen.

Dienstag, 8.5. – 18:30 Uhr
Oskar-Singer-Raum / Zeitschriftenlesesaal (1.OG)
Universitätsbibliothek

Otto-Behaghel-Straße 8
35394 Gießen

Eintritt frei

Einführung: Dr. Eva-Maria Felschow (Leiterin des Universitätsarchivs)

In Kooperation mit der Universitätsbibliothek Gießen.

Jan Wagner. Lesung und Gespräch mit dem Georg-Büchner-Preisträger 2017

Seine Gedichte »vereinen spielerische Sprachfreude und meisterhafte Formbeherrschung«, so die Begründung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zu seiner Auszeichnung mit dem renommierten Georg-Büchner-Preis. Der Lyriker versteht sein Metier neu zu definieren und verbindet anderthalb Jahrzehnte poetischer Arbeit in einem Sammelband. Kritiker bezeichnen ihn als eleganten, virtuosen und präzisen Autor, der sich schon mit seinem lyrischen Debüt in Szene setzte. Doch auch Wagners Prosa ist bemerkenswert: Seine Essays sind mitreißend und klug verfasst und nehmen den Lesenden auf eine literarische Entdeckungsreise mit. In Gießen wird der Schriftsteller aus seinem prosaischen Werk Der verschlossene Raum und seinem Gedichtband Selbstportrait mit Bienenschwarm lesen.

Jan Wagner (*1971 in Hamburg) studierte Anglistik an der Universität Hamburg. Von 1995 bis 2003 gab er zusammen mit Thomas Girst die Loseblattsammlung Die Außenseite des Elementes heraus. Sein erster Gedichtband Probebohrung im Himmel kam 2001 heraus. Es folgten fünf weitere, der letzte, Selbstportrait mit Bienenschwarm, erschien 2016. Regentonnenvariationen wurde 2015 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2017 erhielt er den Georg-Büchner-Preis.


Donnerstag, 24.5. – 19:30 Uhr
Aula im JLU-Hauptgebäude
Ludwigstraße 23
35390 Gießen

Eintritt: 5€ | erm. 3€ | LZG-Mitglieder frei
VVK: Tourist Info Gießen
Für LZG-Mitglieder über das LZG-Büro

In Kooperation mit dem Präsidenten und dem Institut für Germanistik der JLU.

Eröffnungsveranstaltung der 9. Bilderbuchtage. Auftakt zu »Wenn Worte Bilder malen« mit Miriam Koch

Bereits zum neunten Mal finden in diesem Jahr die Gießener Bilderbuchtage statt. Zum Auftakt wird die Autorin und Illustratorin Miriam Koch die Ausstellung ihrer Originalzeichnungen, Skizzen und Entwürfe ihrer Bilderbuchreihe Fiete Anders eröffnen. Bei einer Führung mit anschließendem Gespräch wird sie ihre Arbeiten genauer erläutern. Die Ausstellung ist vom 25. Mai bis zum 9. Juni in der Stadtbibliothek zu sehen. Am Samstag, den 26. Mai, wird es dort auch eine interaktive Mitmachlesung für Kinder mit Miriam Koch geben.
Fiete Anders erzählt die Geschichte des kleinen, rot-weiß gestreiften Schafs Fiete. Er ist anders als andere Schafe – und macht sich auf die Suche nach einem Ort, an dem er normal ist. Doch nie fühlt er sich heimisch. Erschöpft und mutlos klettert er schließlich in einen Zug und schläft ein. Als er aufwacht, traut er seinen Ohren und Augen kaum: Es rauscht wunderbar und da steht etwas Großes, das genauso anders ist wie er – hat Fiete endlich seinen Platz gefunden?

Miriam Koch (*1980) studierte Kommunikationsdesign in Trier. Fiete Anders, ursprünglich ihre Diplomarbeit, erschien 2007. Es folgten Keentied oder die Kunst, ins Glück zu fliegen und Fiete Anders – Eine Reise mit dem Wind sowie zahlreiche weitere Illustrationsarbeiten.


Freitag, 25.5. – 19:30 Uhr
Stadtbibliothek Gießen
Berliner Platz 1
35390 Gießen

Eintritt frei

In Kooperation mit ulishPR und der Stadtbibliothek Gießen.

The Naturalist. Thom Conroy stellt seinen Roman über den Gießener Naturforscher Ernst Dieffenbach vor

Der Gießener Naturforscher Ernst Dieffenbach wurde als einer der ersten europäischen Forscher von der Londoner New Zealand Company angeheuert, um das bis dahin weitgehend unbekannte Land zu erkunden. Māori, neuseeländische Ureinwohner, kannten ihn als Entdecker, der zuerst kulturelle Verantwortung aufbrachte und der sich ihre Sprache Te Reo Māori fließend aneignete. Dieffenbachs zukunftsgerichtete Ansichten über Rassengleichheit und Māori-Rechte wurden jedoch zu einer Herausforderung für die Company, die in erster Linie versuchte, Siedler anzuziehen. Wegen der über seinen Auftrag hinausgehenden Kontakte zu Māori wird er im historischen Gedächtnis des Inselstaats bis in die heutige Zeit hoch geschätzt.

Thom Conroy, Autor und Dozent für kreatives Schreiben an der Massey University Palmerston North in Neuseeland, forschte sechs Jahre über das Leben Ernst Dieffenbachs und veröffentlichte seine Ergebnisse 2014 in Form des historischen Romans The Naturalist, in dem er seine Version der Lebensgeschichte »eines der besten Söhne Gießens« erzählt. Seine Kurzgeschichten, die er auch unter dem Pseudonym Thomas Gough veröffentlichte, wurden international mehrfach ausgezeichnet.

Die Lesung wird in englischer Sprache stattfinden.


Dienstag, 12.6. – 19:30 Uhr
Botanischer Garten
Senckenbergstraße 6
35390 Gießen

Eintritt frei

Moderation: Andrea Rummel (LZG | Institut für Anglistik)

In Kooperation mit dem Institut für Anglistik.

Spil von fünfferlay betrachtnussen zur Buss. Sommerinszenierung der Germanistik-Theatergruppe

»Wach städts vnd bätt, das ich nit find / Entschlaffen dich inn dyner sünd!«, ermahnt der Tod einen jungen Mann, nachdem er diesen zunächst während eines sündhaften Tanzes niedergestreckt, ihm aber auf sein Betteln hin noch eine Gnadenfrist gewährt hat, um sich vor dem Tode zu bekehren: »Memento mori« ist damit die Grundaussage des Spiels, welches der reformierte Schullehrer Johannes Kolross 1532 mit seinen Schülern in Basel aufführte. Die besten Vorsätze hat nun der junge Mann – aber kann er sie auch umsetzen? Die »Gesellen der Welt« und Teufel versuchen, den Jüngling von seinem Weg abzubringen – vergeblich. Bei anderen aber sind der Teufel und seine Todsünden erfolgreich, und so bleibt dem Epilogsprecher nichts anderes übrig, als noch einmal eindringlich alle an den unausweichlich nahenden Tod zu erinnern.

Die Aufführung steht im Kontext des internationalen Forschungsprojekts »Theatres of Persuasion«, das den europäischen Moralitäten des 16. Jahrhunderts gewidmet ist. Durch experimentelle Aufführungen will es untersuchen, welche Bühnenwirksamkeit diese scheinbar rein rhetorische Textsorte entwickeln kann – durch visuelle und akustische Effekte, die nicht im Text selbst stehen.

 

Montag, 25.6. – 19:30 Uhr
Botanischer Garten
Senckenbergstraße 6
35390 Gießen

Eintritt: 5€ | erm. 3€ | LZG-Mitglieder frei
VVK: Tourist Info Gießen
Für LZG-Mitglieder über das LZG-Büro

In Kooperation mit dem Institut für Germanistik.

Wir freuen uns gemeinsam mit Ihnen auf ein spannungs- und abwechslungsreiches Frühjahrsprogramm!

Herzlich grüßt
Ihr LZG-Team

Literarisches Zentrum Gießen e. V.
Südanlage 3a (Kongresshalle) | 35390 Gießen
Bürozeiten: Mo 10-14 Uhr, Di 15-19 Uhr und Do 10-14 Uhr
Tel.: 0641/97 28 25 17
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Kartenvorverkauf: Tourist-Information Gießen