LZG-Newsletter, Ausgabe 10/2011
 

 

Liebe Freunde und Mitglieder des Literarischen Zentrums,

nach zwei Veranstaltungen im Rahmenprogramm der sehr gut besuchten Tschernobyl-Ausstellung darf ich Sie heute auf die nächsten Highlights unseres Sommerprogramms hinweisen.


© Ute Langkafel, MAIFOTO

Gemeinsam mit der Universitätsbibliothek haben wir die bekannte Film- und Theaterschauspielerin Adriana Altaras, Tochter der ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Gießen, Jakob und Thea Altaras, nach Gießen eingeladen. Am 27. Juni 2011, um 19.30 Uhr, wird sie in der Alten UB (Großer Hörsaal) aus ihrem Bestseller „Titos Brille. Die Geschichte meiner strapaziösen Familie“ lesen.

In diesem Roman erzählt Adriana Altaras die Geschichte ihrer „strapaziösen Familie“. Ihr Vater Jakob Altaras hätte „sicher eine glanzvolle politische Karriere hingelegt“. Er hatte Tito das Leben gerettet und dessen Brille geflickt. Dann wurde er Medizinprofessor an der Universität Gießen. Ihre Mutter Thea ist Architektin und reist auf der Suche nach dem Landjudentum durch hessische Dörfer, während Adriana ihr Leben mit einem Nichtjuden in Berlin gestaltet.

Adriana Altaras, geb. 1960 in Zagreb, verbrachte die ersten Lebensjahre in Italien und der Schweiz. 1967 kam die Familie nach Deutschland. Nach dem Schauspielstudium gründete Adriana Altaras in Berlin das freie Theater zum Westlichen Stadthirschen, wo sie als Schauspielerin und Regisseurin arbeitet.

Veranstaltungsdaten:
27.06.2011 – 19.30 Uhr
Moderation: Dr. Peter Reuter
Alte UB, Großer Hörsaal
Bismarckstraße 37, 35390 Gießen
Eintritt 5€, 3€, LZG-Mitglieder frei
Kartenreservierung unter 0641/97282517 oder info@lz-giessen.de


 

 

Bereits einen Tag darauf, am 28. Juni, um 19.30 Uhr, bringt die Theatergruppe vom Institut für Germanistik der JLU Gießen unter Leitung von Prof. Dr. Cora Dietl ein erfrischend lustiges Schuldrama von Johannes Reuchlin auf die Bühne. Das unter dem Titel Scaenica Progymnasmata ("Vorübungen in Schauspielform") bekannte Theaterstück, in der Literaturgeschichte oft auch nach dem Namen einer der Hauptfiguren Henno genannt, ist 1497 von dem humanistischen Gelehrten Johannes Reuchlin als die erste humanistische Komödie im deutschsprachigen Raum geschrieben worden. Es avancierte sofort zur Musterkomödie für den Lateinunterricht an Universitäten und Schulen und wurde bald (u.a. von Hans Sachs) ins Frühneuhochdeutsche übersetzt.

Die Handlung dreht sich um das liebe Geld, um die Korruption des Rechtswesens und um das Motiv der Bauernschläue. Diese verhilft dem armen, aber verschmitzten Knecht Dromo nicht nur zu einem Batzen Geld, sondern auch zur Hand der Tochter seines Herrn, des Bauern Henno. Dabei gelingt es Dromo, nicht nur seinen Herrn und seine Frau Elsa zu überlisten, sondern auch den Tuchhändler und „bösen Wucherer“ Danista sowie die karikierend dargestellten Vertreter der höheren Künste, insbesondere den hintertriebenen Advokaten Petrucius. Kreischende Frauen, hochnäsige Akademiker und die wütenden Streithähne Henno und Danista sorgen für Amüsement und Spannung, die sich schließlich in einem klassischen Happyend auflöst.

Veranstaltungsdaten:
28. Juni 2011 - 19.30 Uhr
Botanischer Garten
Eintritt 3€, LZG-Mitglieder frei
Karten an der Abendkasse


 

Wir hoffen auf gutes Wetter und freuen uns wie immer auf gut besuchte Veranstaltungen!

Mit den besten Grüßen für das LZG

Manuel Emmerich

 

Literarisches Zentrum Gießen e. V.
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