LZG-Newsletter, Ausgabe 18/2015

Liebe Freunde und Mitglieder des Literarischen Zentrums,

nach einem mehr als gelungenen Start in unser Herbstprogramm mit dem schottischen Krimiautor Martin Walker, der zusammen mit Schauspieler Roman Kurtz im vollbesetzten Netanya-Saal für beste Unterhaltung sorgte, werden wir für Sie in den kommenden Tagen auf der Frankfurter Buchmesse Ausschau nach neuen, interessanten Autoren halten. Aus diesem Grund bleibt unser Büro am Donnerstag, den 15.10., geschlossen. Ab nächster Woche sind wir aber wieder zu den gewohnten Zeiten für Sie erreichbar,

Mit unserem Programm geht es dann am 21.10. weiter: In der Reihe "Club der jungen Dichter" wird uns die Schweizer Autorin Simone Lappert an diesem Abend mit ihrer poetischen, kraftvollen Sprache in das Innenleben der an einer zwanghaften Todesangst leidenden Ada führen. Von den Verstrickungen der deutsch-teschechischen Geschichte erzählt Jakuba Katalpa am 27.10. in ihrem Roman Die Deutschen – Geographie eines Verlustes. Am 28.10. beschließt Hans Thill dann den LZG-Oktober mit einem LZGespräch über das Schreiben und Übersetzen von Lyrik.

Simone Lappert liest aus ihrem Romandebüt Wurfschatten

Ada ist gerade mal 25 Jahre alt, aber beherrscht von Todesangst. So verlässt sie immer seltener ihre Wohnung, ihre Freundschaften zerbrechen und ihre Karriere als Schauspielerin ist gefährdet. Um die Angst zu bändigen, unterhält sie ein Therapiezimmer. Dort bewahrt sie alle ihre Ängste auf: von A wie Atomtod bis Z wie Zyste. Diese fragile Konstruktion gerät ins Wanken, als ihr Vermieter ihr einen Mitbewohner in die Wohnung setzt: Zunächst ist Ada entsetzt; ein Fremder, der eigene Spuren hinterlässt und jeden ihrer Schritte beobachten kann. Doch mit der Zeit nähern die beiden sich an. Zaghaft entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die womöglich geeignet ist, Ada ins Leben zurückzuführen.

Simone Lappert, geboren 1985 in Aarau in der Schweiz, lebt in Basel. Sie studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2013 wurde sie mit dem Heinz-Weder-Preis für Lyrik ausgezeichnet, 2014 erhielt sie den österreichischen Wartholz-Preis als beste Newcomerin.

Mittwoch, 21.10. - 20:00 Uhr

Eintritt 5 € | erm. 3 € | LZG-Mitglieder frei

Alte Kupferschmiede
Tiefenweg 9
35390 Gießen

Moderation: Daniel Schneider (LZG)

VVK: Für Nicht-Mitglieder in der Tourist-Info, für LZG-Mitglieder im LZG.

Mit freundlicher Unterstützung von ProHelvetia sowie der Erwin-Stein-Stiftung.

Die Deutschen – Geographie eines Verlustes: Jakuba Katalpa liest aus ihrem neuen Roman

Mit ihrem dritten Roman Němci – Geografie ztráty (Die Deutschen – Geographie eines Verlustes) wagt sich die tschechische Autorin Jakuba Katalpa an ein Thema, das für Tschechen lange tabu war und wirft Fragen auf nach Vergangenheit, Verlust und Verantwortung. Es geht um die unkonventionelle deutsche Unternehmertochter Franziska Kolmann und ihre Tochter Klara, die 1942 ins Sudetenland geht, um dort als Lehrerin zu arbeiten. Ausgangspunkt des Romans ist allerdings Klaras Enkelin, die in London lebt und zur Beerdigung ihres Vaters nach Tschechien zurückkehrt, um die Traumata ihrer Familie zu begreifen. Nicht zuletzt in den Dialogen, in denen die authentischen Stimmen von mit Krieg und Entwurzelung konfrontierten Protagonisten erklingen, erweist sich Katalpas Sprache als karg, fast schroff, durchsetzt mit feiner Ironie. Der Roman bietet spannende Unterhaltung und ist literarisch wie inhaltlich von Bedeutung – auch für ein deutsches Publikum.

Jakuba Katalpa, geboren 1979, hat Bohemistik, Medienwissenschaften und Psychologie u.a. in Gießens tschechischer Partnerstadt Hradec Králové/Königsgrätz studiert. Bereits ihre ersten beiden Romane behandelten unterschiedliche Frauenschicksale und erregten die Aufmerksamkeit der tschechischen Kritik. Katalpa ist die diesjährige Stipendiatin des Hessischen Literaturrates.

Dienstag, 27.10. - 19:00 Uhr

KiZ (Kongresshalle)
Südanlage 3a
35390 Gießen

Eintritt frei

In Kooperation mit dem Institut für Slawistik sowie mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Literaturrates.

LZGespräch: Hans Thill über Lyrik und ihre Übersetzung

Wie übersetzt man ein Gedicht? So, dass es sich genauso reimt, so, dass die Bedeutung die gleiche bleibt oder so, dass es dieselbe Stimmung vermitteltwie im Original? Und ist Lyrik überhaupt übersetzbar? Über diese Fragen sowie über sein eigenes Gedichteschreiben wird Hans Thill, mehrfach ausgezeichneter Lyriker und Übersetzer, in diesem LZGespräch Auskunft geben.

Hans Thill studierte Sprachen, Geschichte, Germanistik und Jura in Heidelberg. Er ist Mitbegründer des Verlags „Das Wunderhorn“, leitet die Übersetzer-Werkstatt „Poesie der Nachbarn“ und ist Herausgeber der Reihe Poesie der Nachbarn - Dichter übersetzen Dichter. Sein Buch Kühle Religionen wurde 2004 mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet. Seit 2010 ist Thill künstlerischer Leiter des Künstlerhauses Edenkoben. 2012 hielt er an der Humboldt-Universität Berlin Poetikvorlesungen über die Rolle von religiösen Texten in seinem lyrischen Schaffen. Zudem ist er Writers-for-Peace-Beauftragter des deutschen PEN.

Mittwoch, 28.10. - 19:30 Uhr

Margarete-Bieber Saal
Ludwigstraße 34
35390 Gießen

Eintritt frei

Moderation: Sascha Feuchert
(LZG / Institut für Germanistik)

In Kooperation mit dem Institut für Germanistik.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Herzlich grüßt
Ihr LZG-Team

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