LZG-Newsletter, Ausgabe 17/2017 

Liebe Freunde und Mitglieder des Literarischen Zentrums,

diese Woche steht ganz im Zeichen der Frankfurter Buchmesse und ihrem diesjährigen Ehrengast Frankreich: Mit Valérie Zenatti, die morgen (11.10.) um 19 Uhr im KiZ aus ihrem Kolonialroman Jacob, Jacob lesen wird, bringen wir ein bisschen französischen Flair auch hinüber nach Gießen!
Um Interkulturalität bemüht sich auch der Gießener Student und Jungautor 
Ali Can. Mit Hotline für besorgte Bürger stellt er am Dienstag, den 17.10, um 19 Uhr in der Uni Aula nicht nur sein erstes Buch, sondern auch sein gleichnamiges Projekt vor, das ihn bereits mehrfach ins Rampenlicht der europäischen Medien brachte. Wir freuen uns mit diesem politisch und gesellschaftlich so wichtigen Thema unsere 300. Lesung zu begehen und würden uns freuen, wenn auch Sie dabei wären!
Eine Woche später (Mittwoch, den 25.10., um 18:30 Uhr) bringt Annabel Wahba uns ihren Jugendroman Tausend Meilen über das Meer im Rahmen der Ausstellung „Frieden geht anders“ näher und berichtet vom abenteuerreichen Schicksal des syrischen Flüchtlingsjungen Karim. Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten der VHS in Lich statt (Shuttle Service über das LZG-Büro).
Unter dem Motto „Luther und die Folgen“ werden Prof. Athina Lexutt (Kirchenhistorikerin aus Gießen), Prof. Jörg Riecke (Sprachwissenschaftler aus Heidelberg) und Friedrich Dieckmann (Autor von Luther im Spiegel) am Donnerstag, den 26.10., um 18.30 Uhr neue Facetten von Martin Luthers Wirken und Werk bei einer Podiumsdiskussion anlässlich des 500. Reformationstags aufdecken.

Jacob, Jacob 

Buchmessengastland Frankreich: Valérie Zenatti liest aus ihrem Erfolgsroman.

Die Frankfurter Buchmesse steht in diesem Jahr unter dem Motto »Francfort en français, Frankfurt auf Französisch« und heißt damit das Nachbarland Frankreich als Ehrengast willkommen. Frei nach dem Motto »Gießen en français« begrüßen wir die französische Erfolgsautorin Valérie Zenatti, die aus ihrem preisgekrönten Roman Jacob, Jacob lesen wird.

Der 19-jährige Jacob, Sohn einer jüdischen Schusterfamilie aus dem algerischen Constantine, wird 1944 von der französischen Kolonialmacht einberufen, um in den Krieg gegen die Deutschen zu ziehen. Jacob, der nicht als französisch genug galt, um das Lycée zu besuchen, ist plötzlich französisch genug, um für die Kolonialmacht in den Krieg zu ziehen. Wie soll er sich zwischen den verschiedenen Kulturen entscheiden, die sein Leben bestimmen?

Atmosphärisch, poetisch und mit großer Empathie erzählt Zenatti von den Ängsten und Hoffnungen des jungen Mannes, der eigentlich lieber Gedichte lesen als Menschen erschießen will.

Valérie Zenatti (*1970 in Nizza), deren Familie aus Algerien stammt, hat ihre Jugend in Israel verbracht, wo sie auch den Militärdienst absolvierte. Heute lebt sie als Schriftstellerin und Übersetzerin in Paris. Jacob, Jacob wurde mit dem Prix du Livre Inter und dem Prix Méditerranée ausgezeichnet.

Mittwoch, 11.10.17  19 Uhr

KiZ (Kongresshalle)
Südanlage 3a
35390 Gießen

Eintritt frei

Moderation: Prof. Dr. Kirsten von Hagen (Institut für Romanistik)
Übersetzerin: Patrizia Klobusiczky

In Kooperation mit dem Institut für Romanistik.

Hotline für besorgte Bürger

Ali Can stellt sein politisches Projekt und gleichnamiges Buch vor.

Der Gießener Student Ali Can hat eine Hotline für besorgte Bürger ins Leben gerufen und ist dort der »Asylbewerber Ihres Vertrauens«, mit dem die Anrufer ihre Sorgen und Ängste besprechen können. Dabei toleriert er die Meinung jedes Anrufers, gibt Tipps und Ratschläge und bemüht sich um mehr interkulturellen Austausch. In seinem gleichnamigen Buch, in dem er seine Erfahrungen aus dem Projekt verarbeitet, zeigt er, wie Integration gelingen kann, und stellt klare Forderungen an Politik und Gesellschaft. Ein ehrliches Buch über Vorurteile, die jeder hat, und Wertschätzung, die wir auch Andersdenkenden entgegenbringen müssen.

Wir freuen uns mit diesem politisch und gesellschaftlich so wichtigen Thema unsere 300. Lesung zu begehen!

Ali Can (*1993) kam als Kleinkind nach Deutschland, war selbst Asylsuchender und studiert heute an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Er engagiert sich für diverse Hilfsorganisationen und gibt seit mehr als einem Jahr Workshops für den Umgang mit kultureller Vielfalt. Durch seine »Friedensreise« in Deutschland und seine »Hotline für besorgte Bürger« bekam er europaweit mediale Aufmerksamkeit und setzte wichtige Akzente im deutschen Integrationsdiskurs.

Dienstag, 17.10. – 19 Uhr

Aula des Unihauptgebäudes
Ludwigstraße 23
35390 Gießen

Eintritt frei

Moderation: Sascha Feuchert (LZG | Institut für Germanistik)

In Kooperation mit dem Präsidenten der JLU Gießen. 

Tausend Meilen über das Meer

Jugendbuchautorin Annabel Wahba liest zur Ausstellung »Frieden geht anders«.

Im Rahmen der Ausstellung »Frieden geht anders – Beispiele ziviler Konfliktlösung« wird Annabel Wahba aus ihrem Jugendroman Tausend Meilen über das Meer lesen. Darin erzählt sie die Geschichte von Karim, dem die Flucht aus der umkämpften syrischen Stadt Homs gelungen ist. Mit seiner Familie schafft er es zunächst nach Ägypten und versucht von dort, mit seinem Onkel über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen. Dabei verliert er ihn im Gedränge, verfehlt das Schlepperboot und landet im Gefängnis. Beim nächsten Fluchtversuch mit dem Boot kommt er im Sturm fast um. Es grenzt an ein Wunder, dass er später in Konstanz zur Schule gehen darf. Obwohl Karim seine Eltern vermisst und es ihm schwerfällt, Freunde zu finden, beginnt er Fuß zu fassen.

Annabel Wahba (*1972) hat Politikwissenschaften studiert und ist seit 2007 Mitarbeiterin der Zeit. In ihren Reportagen beschäftigt sie sich mit der Politik im Mittleren Osten und den Themen Flucht und Integration.

Die Ausstellung »Frieden geht anders«, die gewaltfreie Methoden zur Verhinderung von Kriegen und Auseinandersetzungen zeigt, ist vom 15.09. bis zum 25.10.2017 in der Volkshochschule in Lich zu sehen.

Mittwoch, 25.10.  18:30 Uhr

Volkshochschule Landkreis Gießen
Kreuzweg 33
35423 Lich

Eintritt frei

Moderation:Kirsten Prinz (LZG | Institut für Germanistik)

Shuttle Service über das LZG

In Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Luther und die Folgen

Podiumsdiskussion mit Prof. Athina Lexutt, Prof. Jörg Riecke und Friedrich Dieckmann

Vor genau 500 Jahren schlug Martin Luther seine Thesen in Wittenberg an – der Beginn der Reformation. Vier Jahre später übersetzte er die Bibel ins Deutsche und schuf damit eine neue deutsche Sprache. Beide Aussagen sind falsch! Natürlich nicht völlig, aber stehen lassen kann man sie so nicht. Über diese Aspekte von Luthers Wirken werden drei Experten und Expertinnen diskutieren, die sich aus unterschiedlicher Perspektive damit beschäftigen. Die Gießener Kirchenhistorikerin Athina Lexutt forscht schon lange zu Luther. Daraus hervorgegangen sind u.a. die Bücher Luther und Die Reformation.

Wie sich Luthers Bibelübersetzung auf die Entwicklung der deutschen Sprache ausgewirkt hat, wird der Heidelberger Sprachforscher Jörg Riecke erläutern. Er veröffentlichte u.a. das Buch Geschichte der deutschen Sprache, worin er Luthers Bedeutung klar herausarbeitet.

Von einer anderen Seite nähert sich der Autor Friedrich Dieckmann: In Luther im Spiegel erfährt man unter anderem, warum wir ein Werk Friedrich Schillers über Luther nie zu Gesicht bekommen haben.

Donnerstag, 26.10. – 18:30 Uhr

Netanya-Saal (Altes Schloss)
Brandplatz 2
35390 Gießen

Eintritt frei

Moderation: Michael Weise (LZG | Lutherhaus Eisenach)

In Kooperation mit dem Oberhessischen Museum. 

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Herzlich grüßt
Ihr LZG-Team

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