LZG-Newsletter, Ausgabe 09/2018 |
Liebe Freunde und Mitglieder des Literarischen Zentrums,
noch einmal möchten wir Sie auf unsere heutige Veranstaltung anlässlich des 85. Jahrestags der Bücherverbrennung in Gießen aufmerksam machen: Ab 18:30 Uhr dürfen wir uns zunächst auf zwei kurze Vorträge zur Bücherverbrennung in Gießen (Eva-Maria Felschow) und dem Autor Ernst Glaeser (Kirsten Prinz) freuen, aus dessen Roman Jahrgang 1902 im Anschluss elf namhafte Persönlichkeiten der Stadt Gießen je eine Viertelstunde lesen werden: Dow Aviv (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Gießen), Frank-Tilo Becher (Evangelisches Dekanat Gießen), Michael Breitbach (Oberhessischer Geschichtsverein), Björn Gauges (Kulturredaktion Gießener Anzeiger), Dietlind Grabe-Bolz (Oberbürgermeisterin Gießen), Monika Graulich (Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.), Claus Leggewie (Carl-Ludwig-Börne Professur der JLU), Simone Maiwald (Kulturamt Gießen), Cathérine Miville (Intendantin des Stadttheaters), Joybrato Mukherjee (Präsident der JLU) und Max Rempel (Chefredakteur Gießener Allgemeine Zeitung).
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85 Jahre Bücherverbrennung. Vortrag und Lesung zum 85. Jahrestag der Bücherverbrennung in Gießen
Am 3. Mai 1933 riefen Rektor, Kanzler und Studentenschaftsführer der Gießener Universität zur »öffentlichen Verbrennung zersetzenden Schrifttums« auf. Am 8. Mai 1933 fand in Gießen eine der ersten Bücherverbrennungen der NS-Diktatur statt. Zum 85. Jahrestag lesen namhafte Persönlichkeiten der Stadt Passagen aus Ernst Glaesers Jahrgang 1902. Der Roman war ein Sensationserfolg in der späten Weimarer Republik, erschien in mehr als 20 Sprachen. Ernest Hemingway nannte das Werk, das ein radikales Porträt der ›verlorenen Generation‹ im Ersten Weltkrieg und im Kaiserreich zeichnet, ein »verdammt gutes Buch«.
Dienstag, 8.5. – 18:30 Uhr Eintritt frei Einführungen: Dr. Eva-Maria Felschow (Leiterin des Universitätsarchivs) und Dr. Kirsten Prinz (LZG | Institut für Germanistik) In Kooperation mit der Universitätsbibliothek Gießen. |
Igal Avidan liest aus seinem Buch Mod Helmy: Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete.
Die meisten Menschen in Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war ein Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten als »Nichtarier« diskriminiert und als Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienen, besuchte seine Verstecke und zeichnete seine einzigartige Geschichte nach.
Montag, 14.5. – 20 Uhr Eintritt frei Eine Veranstaltung des Fördervereins Stadtbibliothek Lich e.V. |
Jan Wagner. Lesung und Gespräch mit dem Georg-Büchner-Preisträger 2017
Seine Gedichte »vereinen spielerische Sprachfreude und meisterhafte Formbeherrschung«, so die Begründung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zu seiner Auszeichnung mit dem renommierten Georg-Büchner-Preis. Der Lyriker versteht sein Metier neu zu definieren und verbindet anderthalb Jahrzehnte poetischer Arbeit in einem Sammelband. Kritiker bezeichnen ihn als eleganten, virtuosen und präzisen Autor, der sich schon mit seinem lyrischen Debüt in Szene setzte. Doch auch Wagners Prosa ist bemerkenswert: Seine Essays sind mitreißend und klug verfasst und nehmen den Lesenden auf eine literarische Entdeckungsreise mit. In Gießen wird der Schriftsteller aus seinem prosaischen Werk Der verschlossene Raum und seinem Gedichtband Selbstportrait mit Bienenschwarm lesen.
Donnerstag, 24.5. – 19:30 Uhr
Eintritt: 5€ | erm. 3€ | LZG-Mitglieder frei Moderation: Dr. Christoph Schanze (Institut für Germanistik) In Kooperation mit dem Präsidenten und dem Institut für Germanistik der JLU. |
Eröffnungsveranstaltung der 9. Bilderbuchtage. Auftakt zu »Wenn Worte Bilder malen« mit Miriam Koch
Bereits zum neunten Mal finden in diesem Jahr die Gießener Bilderbuchtage statt. Zum Auftakt wird die Autorin und Illustratorin Miriam Koch die Ausstellung ihrer Originalzeichnungen, Skizzen und Entwürfe ihrer Bilderbuchreihe Fiete Anders eröffnen. Bei einer Führung mit anschließendem Gespräch wird sie ihre Arbeiten genauer erläutern. Die Ausstellung ist vom 25. Mai bis zum 9. Juni in der Stadtbibliothek zu sehen. Am Samstag, den 26. Mai, wird es dort auch eine interaktive Mitmachlesung für Kinder mit Miriam Koch geben.
In Kooperation mit ulishPR und der Stadtbibliothek Gießen. |
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Herzlich grüßt |
Literarisches Zentrum Gießen e. V. |