LZG-Newsletter, Ausgabe 18/2012

 

Liebe Freunde und Mitglieder des Literarischen Zentrums,

sehr viele Besucher durften wir in der vergangenen Woche beim Berliner Lesebühnenabend mit Volker Strübing und beim multimedialen Zeitpanorama zu Georg Büchner begrüßen, 170 bzw. 130 Zuhörer strömten ins Foyer der Universitätsbibliothek und in den Konzertsaal im Rathaus, wir freuen uns sehr über diesen tollen Erfolg! 

© Pieter ten Hoope
 


Gleich am Dienstag (06.11.) geht es mit einem international gefeierten Gast weiter: Zum Gedenken an die sogenannte "Septemberaktion", bei der im September 1942 im Getto Lodz/Litzmannstadt in einer grausamen und blutigen "Aktion" alle Kinder, Kranken und alten Menschen aus dem Getto in den sicheren Tod deportiert wurden, wird der schwedische Autor Steve Sem-Sandberg seinen preisgekrönten Roman "Die Elenden von Lodz" im LZG vorstellen. 

Rainer Domke, Schauspieler am Gießener Stadttheater, wird einige Passagen aus dem Roman lesen. Im Anschluss daran spricht Sem-Sandberg mit Moderatorin Charlotte Kitzinger von der Arbeitsstelle Holocaustliteratur über das Buch und die Geschichte seiner Entstehung. Das Gespräch findet in englischer Sprache statt, wird bei Bedarf aber übersetzt. 

Einen sehr lesenswerten Vorbericht zur Veranstaltung finden Sie online im Gießener Anzeiger: http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kultur/12561576.htm


In seinem Roman über das Getto von Lodz/Litzmannstadt vermischt Sem-Sandberg belegbare Fakten mit fiktiven Details, Handlungen und Figuren. Er beschreibt auf 650 Seiten die Geschehnisse im Getto Lodz/Litzmannstadt und porträtiert das Leben zahlreicher Bewohner. Im Zentrum steht die bis heute umstrittene Figur des Judenältesten des Gettos, Mordechai Chaim Rumkowski. Rumkowskis Ziel war es, aus dem Getto eine effiziente Arbeiterstadt für die Kriegswirtschaft zu machen, um so das Überleben des Gettos zu sichern. Dafür war er bereit, große Opfer zu bringen. 

Hauptquelle des Romans ist die Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt, die an der Arbeitsstelle Holocaustliteratur erstmals vollständig ediert wurde und 2007 im Wallstein Verlag erschienen ist. Sie entstand im Getto täglich zwischen Januar 1941 und Ende Juli 1944 durch die jüdische Selbstverwaltung des Gettos unter der Leitung Rumkowskis. Sie ist eine Kombination aus täglichem Tagebuch, Statistik, Kommentar und Feuilleton, die unter anderem Daten zu Bevölkerungszahlen, Krankheiten, Todesursachen, Lebensmittellieferungen, Deportationen, das Wetter etc. auflistet.

Steve Sem-Sandberg (1958) gilt als einer der renommiertesten schwedischen Gegenwartsautoren. Seine Bücher, darunter mehrere Romane über historische Figuren, wurden vielfach ausgezeichnet. Für den Roman "Die Elenden von Lodz", der in 27 Ländern erschienen ist, erhielt er 2009 den bedeutendsten schwedischen Literaturpreis "Augustpriset". 

06. November | 20.00 Uhr (Einlass 19.30 Uhr)
Eintritt 5€ | 3€ | LZG-Mitglieder frei 
Literarisches Zentrum im KiZ
Südanlage 3a (Kongresshalle) | 35390 Gießen

Präsentiert in Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur (JLU Gießen)

Wir freuen uns wie immer auf Ihr Kommen und senden Ihnen beste Grüße aus dem LZG, 

Manuel Emmerich

 

Literarisches Zentrum Gießen e. V.
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Kartenvorverkauf: Tourist-Information Gießen