LZG-Newsletter, Ausgabe 7/2015

Liebe Freunde und Mitglieder des Literarischen Zentrums,

in der letzen Woche war Annika Scheffel im Rahmen des hr2-"Heimspiels im Literaturland Hessen“ gleich an zwei Tagen unser Gast: Zunächst durften wir mit ihr die Stadt erkunden und gemeinsam in der Alten Kupferschmiede unsere eigenen schriftstellerischen Talente austesten und am nächsten Tag hat sie uns an ihren Lieblingsort in Gießen geführt: den Alten Friedhof. Dort präsentierte sie uns ihren Roman Bevor alles verschwindet und schwelgte in Gießen-Erinnerungen. Sie haben die Lesung verpasst? Dann schalten Sie doch am 14. Juni um 12.05 Uhr hr2-Kultur ein, dort wird es die Lesung noch einmal zum Nachhören geben.

Heute möchten wir Ihnen einen ersten Ausblick auf den literarischen Mai geben, der nächste Woche lyrisch mit der Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap beginnt:

Maja Haderlap präsentiert ihren neuen Lyrikband langer transit

Nach ihrem Roman Engel des Vergessens kehrt Maja Haderlap zu ihren Ursprüngen zurück: zum Schreiben von Gedichten.

Haderlaps Lyrik erzählt mit faszinierender Eindringlichkeit vom Fremdsein und Nachhausekommen, von weiten Landschaften und engen Behausungen, von Menschen, die unterwegs sind: auf der Suche nach dem, was ihr Leben ausmachen könnte. Das kann der Andere sein, der Nächste, die Gemeinschaft, das kann die Einsamkeit oder das Gedicht selbst sein, für das eine Sprache gefunden werden muss. Tiefe Emotionen stellen sich her, gerade weil sie nicht beschworen werden.

Maja Haderlap (*1961 in Eisenkappel/Zelezna Kapla) veröffentlichte auf Slowenisch und Deutsch Gedichte und Essays sowie Übersetzungen. Ihr Romandebüt Engel des Vergessens (2011), das sie auch in Gießen präsentierte, wurde u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt.

12. Mai - 19:30 Uhr
Café Zeit-los
Bahnhofstr. 50
35390 Gießen

Eintritt: 5 € | 3 € | LZG-Mitglieder frei

VVK: Tourist-Info Gießen
Für LZG-Mitglieder über das LZG-Büro

Engelbarts Traum: Henning Lobin über die Zukunft des Lesens und Schreibens

Was glauben Sie: Wird das individuell verfasste, geschriebene Wort von Computern und Schreibprogrammen bedroht? An diesem Abend wagen wir mit Henning Lobin, Professor für Angewandte Sprachwissenschaft und Computerlinguistik an der Universität Gießen und Leiter des interdisziplinären Zentrums für Medien und Interaktivität, einen Blick in die Zukunft des Lesens und Schreibens.

Der Sprachwissenschaftler und Informatiker erforscht seit Jahren den digitalen Wandel des Lesens und Schreibens mit all seinen kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen. In seinem aktuellen Buch Engelbarts Traum zeigt er, wie sich die Kulturtechniken der Schrift verändern, wenn sich die technischen Voraussetzungen wandeln. Wie die Erfindung des Buchdrucks markiert die Digitalisierung eine kulturelle Zeitenwende. Mit der Entwicklung des Computers haben die Menschen das Monopol über die Schrift verloren. In der Digitalkultur liest und schreibt der Mensch in Symbiose mit den Maschinen.

20. Mai - 19:30 Uhr
KiZ (Kongresshalle)
Südanlage 3a
35390 Gießen

Eintritt frei

Moderation: Alf Mentzer (HR)

In Kooperation mit dem ZMI.

Beatriz Bracher liest aus ihrem Roman Die Verdächtigung

Auf Einladung des Instituts für Romanistik der JLU präsentiert die brasilianische Autorin Beatriz Bracher an diesem zweisprachigen Abend ihren Roman Die Verdächtigung:
Gustavo Ferreira wurde während der brasilianischen Militärdiktatur als Sympathisant linker Bewegungen verhaftet. Unter Folter soll er seinen Freund Armando verraten haben. Als er sich 64-jährig aus seinem Beruf als Uni-Dozent in das ruhige São Carlos zurückziehen will, stößt er beim Aufräumen seiner Wohnung auf verschiedene Erinnerungsstücke und lässt sein Leben Revue passieren. Sein Freund Armando, ein militanter Gegner des Regimes, wurde kurz nach Gustavos Verhaftung von den Militärs ermordet. Seitdem lebt Gustavo mit dem Verdacht des Verrats.

Beatriz Bracher wurde 1961 in São Paulo geboren. Sie gilt als eine der herausragenden Stimmen der brasilianischen Gegenwartsliteratur. 2008 erhielt sie für ihren Roman Antonio u.a. den "Prêmio Jabuti", den wichtigsten Literaturpreis Brasiliens. Der Roman wurde zudem mit dem Literaturpreis "Portugal Telecom" ausgezeichnet, der jedes Jahr an die drei besten Bücher in portugiesischer Sprache vergeben wird. 2009 erhielt sie den „Clarice-Lispector“-Preis der brasilianischen Nationalbibliothek für ihren Erzählband Meuamor und ihre Vorlage für den Film Os inquilinos wurde beim Filmfestival in Rio de Janeiro mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

26. Mai - 20 Uhr
Ulenspiegel
Seltersweg 55
35390 Gießen

Eintritt frei

Moderation und Übersetzung: Michael Kegler

Präsentiert vom Institut für Romanistik in Kooperation mit dem LZG.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Herzlich grüßt
Ihr LZG-Team

Literarisches Zentrum Gießen e. V.
Südanlage 3a (Kongresshalle) | 35390 Gießen
Bürozeiten: Mo 10-14 Uhr, Di 15-19 Uhr und Do 10-14 Uhr
Tel.: 0641/97 28 25 17
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Kartenvorverkauf: Tourist-Information Gießen