LZG-Newsletter, Ausgabe 18/2016

Liebe Freunde und Mitglieder des Literarischen Zentrums,

bereits in dieser Woche startet unser Sommerprogramm: Am Freitag (1.7.) zeigt die Germanistik-Theatergruppe ihre Sommerinszenierung Ein Dialogus oder Gespreche von dem Absterben Friderici Staphili um 19.30 Uhr im Botanischen Garten. Am Montag (4.7.) veranstalten Studierende des Intituts für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen in Zusammenarbeit mit dem LZG um 20 Uhr in der Alten Kupferschmiede eine multimediale Lesung unter dem Titel "Sage/Ungesagtes  Hessische Sagen neu interpretiert".

Einen Tag später, am Dienstag (5.7.), heißen wir Enoh Meyomesse in Gießen willkommen: Der kamerunische Autor erzählt um 19.30 Uhr von seiner Exilerfahrung und liest aus seiner Lyrik. Abgerundet wird die Woche durch eine Lesung mit Kai Weyand und dessen aktuellem Roman Applaus für Bronikowski am Mittwoch (6.7.) um 19 Uhr in der Kapelle des Alten Friedhofs. Die wichtige Information für alle Fußballfans: Die Lesung endet rechtzeitig vor dem EM-Halbfinale!

Ein Dialogus oder Gespreche von dem Absterben Friderici StaphiliSommerinszenierung der Germanistik-Theatergruppe

Im Jahr 1564 starb Friedrich Staphylus, Superintendent der Universität Ingolstadt, ein ehemaliger Schüler Melanchthons, der sich zu einem entschiedenen Gegner der Reformation entwickelt hatte. Noch im selben Jahr publizierte einer seiner Schüler, Rudolf Clenck, einen Bericht über den heiligenmäßigen Tod des Staphylus. Sofort reagierte ein unbekannter protestantischer Autor und verfasste unter dem Pseudonym Sophonias Peregrinator die Komödie Ein Dialogus oder Gespreche von dem absterben Friderici Staphili.

Staphylus stirbt und verspricht seinen treuen Schülern, dass er ihnen seinen Geist senden wird. Schon bald ist seine Seele auf der verzweifelten Suche nach der Himmelspforte, beladen mit Ablassbriefen, geweihten Kerzen und Weihwasser. Zeitgleich sucht auch eine reine lutherische Seele den Zugang zum Himmel. Während sie dorthin entschwindet, sucht Staphylus weiter, bis er eine andere Tür findet… Freudig empfängt ihn Luzifer und gemeinsam entwickeln sie maliziöse Pläne. Wie sich diese wohl auf der Erde auswirken?

Freitag, 1.7. – 19:30 Uhr
Botanischer Garten
Senckenbergstraße 6
35390 Gießen

Eintritt: 5€ | 3€ erm. | LZG-Mitglieder frei

VVK: Tourist-Info Gießen | Für LZG-Mitglieder über das LZG-Büro

In Kooperation mit dem Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität und im Rahmen des von der DFG finanzierten Forschungsprojekts "Inszenierung von Heiligkeit".

Sage/Ungesagtes - Hessische Sagen neu interpretiert

Die Besucher werden in die Welt der Brüder Grimm und der Deutschen Sagen eingeführt. Die Herstellung eines regionalen Bezugs spielt bei der Konzeption eine wichtige Rolle. Die Brüder Grimm wurden in Hanau geboren und haben in Marburg und Kassel gelebt und gearbeitet. Entsprechend beziehen sich viele der von ihnen gesammelten Sagen auf hessische Ortschaften.

Im Laufe der Veranstaltung werden den Besuchern einige ausgewählte Sagen, die einen regionalen Bezug aufweisen, auf unterschiedliche Weise vorgestellt. So erfährt man, was es mit der Sachsenhäuser Brücke zu Frankfurt auf sich hat oder wie die Stadt Nidda zu ihrem Namen kam. Man darf sich auf einen Kurzfilm, Zeichnungen von Lindwürmern und eine moderne Sageninszenierung freuen und auch für das leibliche Wohl wird gesorgt.

Montag, 4.7. – 20 Uhr
Alte Kupferschmiede
Tiefenweg 9
35390 Gießen

Eintritt frei

In Kooperation mit dem Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität.

W.I.E. (Writers-in-Exile) erzählt... Enoh Meyomesse: Lyriklesung mit dem kamerunischen Autor

Lyriker, Politiker und Menschenrechtsaktivist Enoh Meyomesse saß aufgrund seiner regierungskritischen Texte und Äußerungen über drei Jahre in Kamerun im Gefängnis. Er sah sich nicht nur mit der Zensur seiner Texte, sondern auch mit Isolations- und Dunkelhaft, Schutzgelderpressung und Folter konfrontiert.

Im April 2015 kam der Lyriker aus der Haft frei. Seit Oktober 2015 lebt er in Darmstadt als Elsbeth-Wolffheim-Stipendiat im Writers-in-Exile-Programm des deutschen PEN. In seinen Lyrikbänden Gedichte eines Häftlings in Kondengui, Blumen der Freiheit und Darmstadt: Eine afrikanische Liebeserklärung leistet Meyomesse Gedächtnisarbeit, die die vielschichtige koloniale Vergangenheit Kameruns zur Sprache bringt. Seine Lyrik ist Aufbegehren gegen erfahrene existentielle Bedrohung und Inhaftierung und sie ist subjektive Neubestimmung unter der gegenwärtigen Exilerfahrung in Deutschland.

Enoh Meyomesses Gedichte werden in französischer und deutscher Sprache gelesen.

Dienstag, 5.7. – 19:30 Uhr
KiZ (Kongresshalle)
Südanlage 3a
35390 Gießen

Eintritt frei

Moderation: Julia Richter (Gefangenes Wort)
Deutscher Leser: Daniel Schneider (Gefangenes Wort)

In Kooperation mit Gefangenes Wort e.V. und dem Institut für Germanistik. Mit freundlicher Unterstützung des PEN-Zentrums Deutschland.

Applaus für Bronikowski: Kai Weyand liest aus seinem aktuellen Roman

Nies ist schon über dreißig, aber manchmal wirkt er immer noch nicht wirklich erwachsen. Statt sich einen anständigen Job zu suchen wie sein Bruder, wirft er lieber Eier und Tomaten an Hauswände. Plötzlich findet er doch einen Job und das ausgerechnet in einem Bestattungsinstitut. Verantwortungsgefühl ist nicht gerade Nies’ Stärke, deswegen verlangt die Arbeit und Begegnung mit dem Tod ihm einiges ab. Mit Improvisationstalent kann er manches wettmachen und schnell lernt er, dass Bestattungshelfer ein hochabwechslungsreicher Beruf ist.

Mit viel Sinn für Absurdes lässt Kai Weyand Spaß und Ernst in Applaus für Bronikowski fließend ineinander übergreifen.

Kai Weyand (*1968) ist Schriftsteller, Pädagoge und Bestattungsbegleiter. Für seine Arbeit als Autor wurde er vielfach ausgezeichnet. Mit Applaus für Bronikowski war er für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert und landete auf der Hotlist der unabhängigen Verlage 2015.

Mittwoch, 6.7. – 19 Uhr
Kapelle des Alten Friedhofs
Licher Straße
35394 Gießen

Eintritt 5 € | 3 € erm. | LZG-Mitglieder frei

VVK: Tourist-Info Gießen I Für LZG-Mitglieder über das LZG-Büro

Moderation: Christina Schröder (LZG)

Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht. Die Lesung endet rechtzeitig vor dem EM-Halbfinalspiel.

In Kooperation mit dem Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Herzlich grüßt
Ihr LZG-Team

Literarisches Zentrum Gießen e. V.
Südanlage 3a (Kongresshalle) | 35390 Gießen
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Kartenvorverkauf: Tourist-Information Gießen