LZG-Newsletter, Ausgabe 14/2014 |
Liebe Freunde und Mitglieder des Literarischen Zentrums, noch in dieser Woche freuen wir uns auf zwei wunderbare Lesungen mit Maja Nielsen (heute um 18.15 Uhr im Margarete-Bieber-Saal) und Elsemarie Maletzke (am Mittwoch, den 4.6., um 19.30 Uhr im Restaurant "Lahnterrasse") – und gleichzeitig steigt auch schon die Vorfreude auf die nächste Woche, in der unser Frühjahrsprogramm mit zwei Veranstaltungen endet: Am 11. Juni liest Dorian Steinhoff um 20 Uhr in der Reihe Club der jungen Dichter im Ulenspiegel und am 12. Juni diskutiert Sebastian Wogenstein um 18:30 Uhr – sodass im Anschluss Zeit für das Eröffnungsspiel der WM bleibt – über Literatur und Menschenrechte im KiZ. Wer am Pfingstsonntag, den 8. Juni, noch keine Pläne hat, dem empfehlen wir außerdem um 11 Uhr das Internationale Literaturcafé im ZiBB mit Gerhard Merz. |
Internationales Literaturcafè im ZiBB Der Verein für interkulturelle Bildung und Begegnung e. V. lädt zum Literarischen Vortrag "Papyrrhussiege und hässliche Wörter – eine Politikbeschimpfung" mit Gerhard Merz ein. Gerhard Merz sammelt politische Stilblüten, verunglückte Sprachbilder ("Papyrrhusiege") und Sprachmüll („hässliche Wörter“). Das Arbeitsumfeld des Landtagsabgeordneten und Gießener SPD-Stadtverbandsvorsitzenden liefert dafür reichlich Material. Die Sammlungen sind mittlerweile durch Berichterstattung in Presse und Rundfunk bekannt geworden. Gerhard Merz hat jetzt daraus einen Vortrag entwickelt, den er "Eine Politikbeschimpfung" genannt hat. Beschimpfungen haben eine entlastende Wirkung und außerdem Tradition im Alltag wie in der Politik. Natürlich sind immer an allem die anderen schuld. Beschimpfungen sind naturgemäß Übertreibungen. Sie sind ungerecht und eigentlich bringen sie nichts – außer einem Stück Klarheit, das im Nachdenken liegt über den Kern der Wahrheit, der dahinter steckt.
8. Juni - 11 Uhr |
Der Club der jungen Dichter mit Dorian Steinhoff
In seinem Erzählband Das Licht der Flammen auf unseren Gesichtern geht Dorian Steinhoff der Frage nach, wie wir eigentlich unser Leben bestimmen. Er verleiht seinen Figuren einen rauen, direkten Ton und schafft es zugleich, sie in all ihren Niederlagen und Unzulänglichkeiten zärtlich und verletzlich wirken zu lassen. Moritz zum Beispiel wäre gerne Jäger und glaubt, wenn er erst seine neuen Zähne hat, wird alles gut. Die Macheten-Bande entkommt dem Knast, während ein junger Fußballprofi büßen muss. Und ein Urlaubsparadies in Kambodscha wird durch zu hohe Wellen zur Hölle. Dorian Steinhoff (*1985) ist Autor und Literaturvermittler und hat als erfolgreicher Slam-Poet viele Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum kennengelernt. Seit 2008 arbeitet er mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in kulturellen Bildungsprojekten, außerdem schreibt er für jetzt.de, das Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung. 2012 wurde er mit dem Georg-K.-Glaser-Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks ausgezeichnet. Mit freundlicher Unterstützung der Erwin-Stein-Stiftung.
11. Juni - 20 Uhr Moderation: Karina Fenner (LZG) |
Sebastian Wogenstein (University of Connecticut): Friede den Hütten, Krieg den Palästen? Literatur und die Menschenrechte Die Menschenrechte zählen seit einigen Jahrzehnten zu den wichtigsten und umstrittensten Normen und Interessen in den Internationalen Beziehungen und im Völkerrecht. Darunter sind nicht nur die bereits im 18. Jahrhundert geforderten bürgerlichen Freiheiten zu verstehen, sondern auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte sowie Menschenrechte der sogenannten "dritten Generation", die z.B. Belange ökologischer oder intergenerationeller Gerechtigkeit betreffen. Der Vortrag befasst sich mit der Bedeutung von Literatur und Theater bei der Formierung verschiedener Menschenrechtsdiskurse, als Stimme des Protests und Widerstands im Falle von Rechtsverletzungen oder der Instrumentalisierung von Menschenrechts-argumenten und als Ort der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Macht- und Rechtsstrukturen. Allgemeiner betrachtet geht es dabei um die Frage nach dem komplexen Verhältnis von Literatur und normativer Ordnung. Sebastian Wogenstein ist Associate Professor für Deutsche Literatur an der University of Connecticut. Zu seinen Themenschwerpunkten zählen Deutsch-Jüdische Literatur und Literatur und Menschenrechte. Er ist Mitherausgeber von Globale Kulturen – Kulturen der Globalisierung (2013) und An Grenzen: Literarische Erkundungen (2007).
12. Juni - 18.30 Uhr Veranstaltet vom Literarischen Zentrum Gießen, dem Institut für Geschichte der Medizin und dem Institut für Germanistik der JLU. |
Wir freuen uns auf Ihr Kommen und senden herzliche Grüße |
Literarisches Zentrum Gießen e. V. |